Lauterfresser, Sagen und Legenden (DE)

Der Lauterfresser

Der „Lauterfresser“ war ein junger Landwirt aus dem nahen Tschötsch bei Brixen, der nicht dem damaligen Schönheitsideal entsprach und dem schon jung mit einem Stein die Zähne eingeschlagen wurden (und somit nur „Lauteres fressen“ konnte, wie Milchbrei oder Mus ).

In seiner Zeit, Zeitalter der Inquisition, wurde er für viele widrige Naturereignisse (z.B. Hagelschlag, der die Ernte zerstörte) oder andere „krummen“ Dinger (wenn z.B. eine Magd wider Erwarten sich dem Gemahl nach der Hochzeit doch nicht als Jungfrau entpuppte) verantwortlich gemacht.

Nach harter und grausamer Gefängnishaft in Schloss Rodeneck und der Kandelburg, einer zwischenzeitlicher Flucht und dem Prozess im Richtersaal der Kandelburg, wurde der „Lauterfresser“ in der Abenddämmerung und unter den Augen der bäuerlichen Bevölkerung von den Berghängen auf einem Hügel zwischen Mühlbach und Schabs verbrannt.

Sagen und Legenden

Der „Einäugige“ Johann von Preu.

Nachdem er über einen Vandalismusakt beim damaligen Fürstbischof von Brixen vorsprach, machte er auf dem Weg nach Mühlbach Rast beim „Brückenwirt“ in der Nähe des Kloster Neustift. Er ließ seine Pferde tränken und neu beschlagen, während auch er sich in der Wirtschaft labte und stärkte.

Auszug aus der Hauschronik (in verständlichem Neudeutsch)

“Dann nahm er den Heimritt wieder in Angriff, doch es dauerte nicht lange und Wegelagerer oder räuberische Bauern überfielen ihn und rissen ihn von seinem hohen Rosse. Tapfer kämpfte er gegen die Aufmüpfigen, schlug sie dann auch in die Flucht, doch musste er leidvoll feststellen, dass sie ihm mit einer spitzen Lanze in sein linkes Auge herausstachen, welches auf seine Hände rannte und tropfte….”

Einäugig zwar, aber trotzdem umsichtig waltete er weiterhin auf der Kandelburg.
Jedoch ward ihm das Zuzwinkern einer Frau seitdem untersagt….

Viele Sagen und Geschichten ranken sich um diesen Ansitz oder um dessen historische Gestalten…manche natürlich fließend auch zwischen Legende und Wahrheit. Diese erzählen wir Ihnen aber nur in der Kandelburg.